One Piece Odyssey: lohnt sich das RPG wirklich?

Zur Veröffentlichung von One Piece Odyssey schauten Fans mit Spannung, Aufregung und teilweise auch mit Skepsis entgegen. Denn das Anime-Spiel ruft Nostalgie hervor und fährt mit einem klassischen JRPG-Gameplay auf. Kombiniert mit der treuen Darstellung der Welt sowie ikonischen Kämpfen und Arcs war das Spiel definitiv schon vor der Veröffentlichung ein Hype. Monate später schauen wir uns an, ob sich dieser Hype auch wirklich ausgezahlt hat.

Kurzer Überblick über One Piece Odyssey

Am 10. Januar 2023 veröffentlichte Bandai Namco Entertainment One Piece Odyssey. Entwickelt wurde das Game von dem japanischen Videospielentwickler ILCA. Gamer können es auf allen klassischen Plattformen wie PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox Series, Microsoft Windows spielen, weshalb das Game einen leichten Zugang verspricht. Es handelt sich um ein rundenbasiertes RPG, welches Adventure, Action und Casual Game verbindet.

Spielprinzip: Tradition trifft auf Innovation

Der Hype des Spieles lässt sich unter anderem auf die Mischung von Tradition und Innovation zurückführen. Zudem ist die Kampfmechanik des Piratenspieles einzigartig, denn diese ist rundenbasiert. Das bedeutet, dass jeder Charakter in festgelegter Reihenfolge handelt. In diesem Punkt unterscheidet sich das Spiel deutlich von modernen Action-RPGs.

Des Weiteren ist die Positionierung im sogenannten Zonensystem im Spiel interessant. Während des Kampfes kann man seine Figur nicht frei bewegen, sondern ist auf bestimmte Zonen angewiesen. Das ist auf der einen Seite eine strategische Herausforderung und auf der anderen Seite weniger dynamisch als andere Spiele.

Was viele Spieler loben sind die Special Moves in One Piece Odyssey, weil sie auf Anime und Manga beruhen. Beispielsweise nutzen Ruffy, Zoro, Nami oder Sanji ihre bekannten Spezialattacken aus dem Anime.

Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt des Spieles sind die halboffenen Areale. Diese stechen nicht nur visuell hervor, sondern sind auch für ihre einfache Entdeckung bekannt. Kritiker bemängeln aber die fehlende Interaktion in diesem Punkt. Was die Rätsel-Funktion in One Piece Odyssey angeht, schneidet das Spiel ebenfalls schlechter als andere Games ab.

Vergleich mit anderen japanischen RPGs

Wenn wir One Piece Odyssey mit anderen japanischen Games vergleichen, wird schnell deutlich, dass es in vielen Bereichen schlechter abschneidet. Es ist zum Beispiel weniger aktiv und einfacher. Die RPGs Ni No Kuni oder Final Fantasy X überzeugen in dem Sinne mehr. Wer jedoch ein klassisches Spiel sucht, das funktional und linear ist, der wird One Piece Odyssey sicherlich zu schätzen wissen.

Treue zum Originalwerk

Das Game One Piece Odyssey hat es geschafft, eine sehr gute Parallele zur Serie herzustellen. Der originale Handlungsstrang sowie die neu gestalteten Handlungsbögen (Alabasta, Water Seven, etc.) machen den Reiz des RPGs aus. One Piece Odyssey hat außerdem sein Versprechen in Bezug auf die akkuraten Charakterdesigns gehalten. Die Charakter sind liebevoll umgesetzt. Daneben sind noch der Soundtrack von Motoi Sakuraba und die originelle Gesamtatmosphäre hervorzuheben.

Post-Launch Entwicklung

Die große Frage bleibt, ob sie das Spiel nach dem Launch noch weiterentwickelt hat. Die Antwort ist: wenig. Mehrere kleinere Patches (vor allem in der Technik) wurden vorgenommen. Einige Fehlerbehebungen sind zu erkennen, aber größere Änderung gab es nicht. Eine kleine Überraschung gab es dann doch noch: Der kostenpflichtiger DLC „Reunion of Memories“ ist ein Bonuskapitel des Spieles.

Resonanz der Community

Das Game hat größtenteils gute Kritiken von den Fans bekommen. Über 80 % der Bewertungen auf Steam sind beispielsweise positiv. Auch im PS Store erhält One Piece Odyssey 4 von 5 Sternen. Die Fans bleiben dem Spiel und der Geschichte daher treu. Negative Stimmen aus der Community beziehen sich auf die fehlende Kreativität des Spieles und den mangelnden Tiefgang.

Fazit: Ein erfolgreiches RPG oder nur Fan-Service?

One Piece Odyssey ist ein Spiel, das vor allem für seine Fans gemacht ist. Die Storyline, Charakter und das Ambiente lassen Fans in Nostalgie schweben. Für alle die, die mit der Serie nicht in Verbindung stehen, ist das Spiel eher mittelmäßig. Es bleibt daher ein solides Spiel, das jedoch sein volles Potenzial nicht ausschöpft.