Kryptowährungen haben beim Thema Sicherheit grundsätzlich einen guten Ruf. Basierend auf der Blockchain-Technologie gelten die Transaktionen als fälschungssicher, was gegenüber anderen Zahlungsmethoden einen klaren Vorteil bringt. Das bedeutet allerdings nicht, dass der Handel mit Kryptowährungen keine Sicherheitsrisiken birgt. Wir stellen uns deshalb die Frage: Welche Gefahren lauern beim Handel mit Kryptowährungen?
Sichere Transaktionen dank der Blockchain
Auf den ersten Blick bieten Kryptowährungen ein hohes Maß an Sicherheit. Um dies zu verstehen, muss die Funktionsweise von Blockchains erklärt werden. Die Technologie macht es möglich, Informationen zu durchgeführten Transaktionen fälschungssicher zu speichern. Dazu werden Daten in Form von Blöcken chronologisch aneinandergereiht. Jede weitere Transaktion wird also einfach an die bestehende Reihe angehängt, statt die vorherigen Informationen zu überschreiben oder die Reihenfolge zu ändern.
Zusätzlich wird die Blockchain dezentral auf vielen Rechnern gesichert. Versucht jemand, die darin gespeicherten Daten zu manipulieren, fällt dies also sofort auf. Damit sind Kryptowährungen tatsächlich ein besonders sicheres Mittel für Transaktionen. Doch wie sieht es nun aus, wenn mit Bitcoin, Ethereum und Co. gehandelt wird?
Wie hoch ist die Sicherheit von E-Wallets?
Während Überweisungen innerhalb der Blockchain ein hohes Maß an Sicherheit garantieren, können trotzdem andere Sicherheitslücken genutzt werden. Dies kann bereits bei der Verwahrung der eigenen Coins starten. Anbieter für E-Wallets sind zwar bemüht, möglichst hohe Sicherheitsstandards zu bieten, trotzdem können diese im schlimmsten Fall gehackt werden. Es handelt sich dabei schließlich um einen passwortgeschützten Account wie jeden anderen. Einige Plattformen setzen mittlerweile auf allerdings Multi-Faktor-Authentifikationen, die z. B. durch den Fingerabdruck am Smartphone oder einen Gesichtsscan abgesichert werden.
Auch wenn E-Wallets nicht am laufenden Band gehackt werden, gibt es bereits einige Negativschlagzeilen. Die südkoreanische Börse Youbit ging mit ihrem Hacking-Skandal sogar in die Finanzgeschichte ein. Durch mehrere Hackerangriffe wurden insgesamt 17 % des gesamten Handelsvolumens der Börse gestohlen. Welche Einzelpersonen davon den größten Schaden getragen haben, wurde nie bekanntgegeben. Youbit musste danach in Insolvenz gehen und konnte sich von dem Schaden nicht mehr erholen.
Hardware- und Desktop-Wallets als Alternative?
Einige Anleger entscheiden sich gegen klassische E-Wallets und steigen auf Hardware- oder Desktop-Wallets um. Ein Hardware-Wallet kann sich bspw. auf einem USB-Stick befinden oder einfach nur ein Datenblatt auf Papier sein. Hierbei sollte es jedoch immer ein Backup geben, denn jeder weiß wohl, wie einfach ein solcher Gegenstand verlegt werden kann. Grundsätzlich bietet ein Hardware-Wallet die höchste Sicherheit, sofern es nicht physisch entwendet wird.
Desktop-Wallets schützen ebenfalls vor Online-Angriffen, trotzdem sollte man ihren Sicherheitsstandard nicht überschätzen. Durch Viren und Malware können schadhafte Programme auf den eigenen Desktop-PC gelangen und auch hier geheime Daten auskundschaften. Ein starker Virenschutz ist deshalb umso wichtiger.
ICO- und Börsen-Scams erkennen
Selbst wenn die eigenen Daten sicher verwahrt sind, können Kryptowährungen zum Sicherheitsrisiko werden. Dabei stehen vor allem Scams im Fokus. Scammer locken interessierte Investoren auf vermeintlich seriöse Portale, auf denen Geld in Kryptowährungen investiert werden kann. Diese Plattformen wirken oftmals extrem realistisch und zeigen dem Betrugsopfer über Tage oder Wochen steigende Zahlen an. So werden diese wiederum motiviert, weitere Summen zu investieren. Wenn es Zeit wird, das dazuverdiente Geld abzuheben, kommt jedoch die Wahrheit ans Licht.
Manchmal kann ein Scam jedoch auch auf einer seriösen Plattform geschehen. Sogenannte ICOs (Initial Coin Offerings) ermöglichen es Kunden, in neue Kryptowährungen zu investieren. Man kann dies mit dem Börsengang eines Unternehmens gleichsetzen. Gerade hier ist die Chance für einen Scam hoch, denn es gibt noch keine oder wenige Erfahrungswerte mit einer neuen Blockchain oder einem dahinterstehenden Startup.
Doch wie erkennt man nun einen Scam? Einfach ist das nicht! Die wichtigste Regel lautet: Man sollte immer eigenständig recherchieren. Tipps für bestimmte Plattformen – selbst wenn sie vom besten Freund kommen – sind nicht immer gut. Dahinter muss nicht einmal eine böse Absicht stecken. Genauso sollte bei ICOs recherchiert werden welche Personen oder Projekte hinter einer Coin stehen. Sind diese plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht oder handelt es sich um bekannte Namen der Szene? Wer sich unsicher ist, tauscht sich am besten mit anderen aus oder zieht sogar Expertenmeinungen zurate.
Kryptowährungen bieten sowohl Plus- als auch Minuspunkte beim Thema Sicherheit. Während sie bei Transaktionen durch ihre Fälschungssicherheit punkten, bieten E-Wallets und Börsenportale Angriffspunkte für Hacker und Scammer.