Connected Vehicle Technology: Was können vernetzte Fahrzeuge?

Immer mehr Fahrzeuge sind über das Internet of Things mit dem Internet verbunden. Dabei nutzen sie Mobilfunknetze, um immer und überall auf eine Verbindung zugreifen zu können. Oftmals dient dieser Zugang allerdings vorwiegend für die Kommunikation innerhalb eines Fahrzeugs. Sensoren können so bspw. Informationen an den Bordcomputer weitergeben. Bei der Connected Vehicle Technology geht man jedoch einen Schritt weiter. Damit können Fahrzeuge euch außerhalb ihres eigenen Systems mit anderen smarten Geräten in Kontakt treten. So entsteht im besten Fall ein verbundenes Verkehrsnetz, das sich austauschen kann. Doch welche Vorteile bringt die Technologie?

Mehr Sicherheit im Verkehr

Der heutige Verkehr wird immer noch stark durch menschliche Entscheidungen und Reaktionen geleitet. Dabei muss jeder Verkehrsteilnehmer wachsam am Geschehen teilnehmen, Situationen richtig einschätzen und im Ernstfall in Sekundenschnelle reagieren. Genau an diesem Punkt geschehen die meisten Unfälle. Ein großer Teil der Personenschäden ist auf menschliches Versagen oder fehlerhafte Einschätzungen zurückzuführen. Rund 95 % der Unfälle sollen deshalb vermieden werden können, wenn der Mensch nicht mehr Teil der Gleichung ist. 

Ein vernetzter Verkehr könnte in Zukunft Realität werden. Das könnte mitunter so aussehen: Die Fahrzeuge auf den Straßen verfügen über einen dauerhaften Internetzugang und haben so die Möglichkeit, laufend miteinander und mit der smarten Infrastruktur zu kommunizieren. Jedes Fahrzeug kann sich innerhalb dieses Netzes eingliedern und jederzeit Daten zur eigenen Position weitergeben. Im ganzen Netzwerk weiß so jedes smarte Fahrzeug darüber Bescheid, wo sich die anderen gerade befinden.

Dies hilft dabei, ausreichend Abstand zu halten, Kollisionen zu vermeiden und im Notfall auch schnelle Ausweichmanöver durchzuführen. An Kreuzungen und anderen infrastrukturellen Knotenpunkten können smarte Geräte angebracht werden, die sich ebenfalls in das Netz eingliedern und so die Sicherheit weiter erhöhen. 

Schnelle Informationsweitergabe möglich

Vernetzte Fahrzeuge können jedoch nicht nur ausreichend Abstand zueinander halten, sondern sich auch andere wichtige Informationen übermitteln. So kann z. B. die Verkehrslage kommuniziert werden, um lange Staus zu vermeiden. Außerdem erfahren vernetzte Fahrzeuge rechtzeitig über eine Veränderung der Fahrbahn- oder Wetterverhältnisse auf ihrem Weg. Dazu werden Daten von anderen Autos herangezogen, die sich auf derselben Strecke befinden und schon weiter vorne sind.

Durch diese Informationsweitergabe wird das Fahren effizienter und weniger mühselig. So könnte in dem Netzwerk z. B. auch die Position freier Parkplätze weitergeleitet werden, um eine lange Parkplatzsuche zu vermeiden. Das verringert zusätzlich die Emissionen, die bei unnötigen Runden oder Stop-and-go-Verkehr entstehen. So wird gleichzeitig die Nachhaltigkeit durch Technologien gefördert. Obendrauf könnten Einsatzfahrzeuge schneller an den Einsatzort gelangen, da Rettungsgassen vollautomatisch von smarten Autos gebildet werden.

Voraussetzungen für Connected Vehicle Technology

Damit eine solche Technologie überhaupt möglich ist, muss die Sicherheit selbstfahrender Autos weiter verbessert werden. Mittlerweile sind zwar schon viele gute Modelle entwickelt worden, im normalen Straßenverkehr fehlt den meisten jedoch noch die Zulassung. Damit smarte Fahrzeuge selbstständig Entscheidungen treffen können, müssten zumindest verschiedene Fahrhilfen aktiviert werden. Idealerweise würde das Fahren jedoch gänzlich dem Computer überlassen werden.

Damit dies möglich ist, muss ein starkes mobiles Internet her. Dieses muss zu jedem Zeitpunkt ohne Latenzen verfügbar sein, um die Sicherheit innerhalb der Fahrzeuge zu garantieren. Einer der Gründe, weshalb in Deutschland das 5G-Netz stark ausgebaut wurde, liegt an der wachsenden Anzahl an smarten Geräten, die darauf zugreifen. Somit steigt die Anzahl der User im mobilen Netz enorm. Neben den Smartphone- und Tablet-Besitzern werden nun auch Wearables wie Smartwatches zu Netzteilnehmern, dazu kommen smarte Haushaltsgeräte, selbstfahrende Autos und smarte Infrastrukturen in Städten. Wann das Netz diese Auslastung tragen können wird, ist derzeit noch die große Frage.

Wenn Fahrzeuge miteinander und ihrer Umgebung kommunizieren können, wird die Sicherheit im Straßenverkehr drastisch erhöht. Da die meisten Unfälle auf menschliches Versagen und Fehlentscheidungen zurückzuführen sind, könnte diese Form des autonomen Verkehrs viele Gefahrenquellen eliminieren und dazu noch Staus und Parkplatzsuchen vermeiden. Die sogenannte Conntected Vehicle Technology gibt es in Ansätzen zwar bereits, eine Implementierung in den Städten wird jedoch noch dauern.