Pokerregel: Ein Leitfaden für Anfänger

Das Kartenspiel Poker und seine Vorgänger begeistern Menschen schon seit vielen Jahrhunderten. Trotz seiner simplen Grundregeln bietet das Spiel zahlreiche taktische Überlegungen und wird damit zu einer komplexen Strategieaufgabe, für die Nerven aus Stahl gefordert sind. Bevor sich Spieler den großen Genies der Pokerwelt stellen, gilt es allerdings zuerst einmal, die Regeln zu erlernen. Diese können je nach Pokervariante leicht abweichen, trotzdem lassen sich neue Variationen schnell erlernen, sobald das Grundprinzip des Spiels verstanden wurde.

Ziel des Spiels 

Die Aufgabe eines jeden Spielers besteht darin, die beste Hand aus den vorhandenen Karten zu bilden. Dazu erhalten sie sowohl eigene Karten, die sie verdeckt in der Hand halten, als auch Gemeinschaftskarten, die in der Mitte des Tisches aufgedeckt werden. Bei der beliebten Variante Texas Hold’em erhalten Spieler bspw. zwei eigene Startkarten (auch Hole Cards genannt) und fünf Gemeinschaftskarten (auch Community Cards genannt). Daraus muss dann eine Hand aus fünf der sieben Karten gebildet werden, die eine besonders hohe Punktewertung besitzt. 

Der Spielablauf

Um die Spannung im Poker zu erhöhen, werden die Gemeinschaftskarten in den meisten Varianten nicht auf einmal aufgedeckt. Am Beispiel von Texas Hold’em kann man sehen, wie dies abläuft. Die Spieler erhalten zu Beginn ihre Handkarten, dazu werden bereits drei der fünf Gemeinschaftskarten gezeigt. Die zwei ausstehenden Gemeinschaftskarten werden dann in jeder weiteren Runde offenbart. Solange die Teilnehmer einer Runde also nicht alle zur Verfügung stehenden Karten kennen, ist es schwieriger eine Prognose über ihren Spielerfolg zu stellen. Trotzdem müssen die Mitspieler in jeder Runde entscheiden, ob sie mit dem Einsatz mitgehen möchten.

Außerdem gibt es die Möglichkeit „all-in“ zu gehen und damit alles zu riskieren. Schätzt ein Spieler seine Chancen auf eine gute Hand eher schlecht ein, kann er außerdem frühzeitig ausscheiden. Sind alle Karten aufgedeckt und noch mehr als ein Teilnehmer an der Runde beteiligt, so kommt es zu einem Showdown. Hier werden die Handkarten nach dem Uhrzeigersinn aufgedeckt und der Sieger offenbart. 

Unterschiedliche Pokerblätter

Neben dem Spielablauf ist es unerlässlich, die unterschiedlichen Kartenkombinationen zu kennen. Nur so können Spieler beurteilen, ob sie ein gutes oder schlechtes Blatt in der Hand halten. Die verschiedenen Pokerhände besitzen eine Reihenfolge, mit der ihr Wert bestimmt wird.

Je nach Pokervariante kann diese Reihenfolge unterschiedlich ausfallen, die meisten folgen jedoch demselben Prinzip: Als höchstes Blatt gilt der Royal Flush, der aus Zehn, Bube, Dame, König und Ass mit derselben Farbe besteht. Darauf folgt der Straight Flush, bei dem fünf aufeinanderfolgende Karten derselben Farbe vorhanden sein müssen. Darunter befindet sich die Hand Four of A Kind, bei der vier Karten mit dem gleichen Wert gesammelt werden (z. B. vier Buben). Das darauffolgende Full House besteht aus jeweils drei und zwei Karten mit demselben Wert (z. B. drei Zweier und zwei Damen).

Und so geht die Reihenfolge weiter: Flush (fünf Karten mit gleicher Farbe), Straight (fünf aufeinanderfolgende Karten mit jeglichen Farben), Three of a Kind (drei Karten mit gleichen Werten), zwei Paare und ein Paar. Kann gar keine Kombination gebildet werden, dann zählt der Wert der höchsten Karte.

Psychologie im Poker

Während es nicht besonders schwer ist, sich mit den Regeln von Poker vertraut zu machen, gibt es doch einen Grund dafür, weshalb Pokerprofis über Jahre täglich trainieren. Während es zwar eine Zufallskomponente durch die ausgeteilten Karten gibt, kann in dem Taktikspiel deutlich mehr gesteuert werden, als man im ersten Moment denken würde. Dabei spielt die psychologische Komponente eine große Rolle. Pokerspieler üben sich darin, ihr Gegenüber zu analysieren und anhand von Mimik und Gestik zu erahnen, ob die Konkurrenz ein vielversprechendes Blatt besitzt.

Gleichzeitig versuchen sie jedoch, ein absolutes Pokerface zu bewahren und somit anderen die Analyse zu erschweren. Außerdem kommen strategische Manöver wie Bluffs in Spiel, mit denen andere Teilnehmer dazu gebracht werden können, aufzugeben – und das obwohl sie vielleicht ein besseres Blatt als der Bluffer besitzen. Hier beginnt die hohe Kunst des Spiels.

Poker ist ein Spiel mit simplen Regeln, das dennoch viele Möglichkeiten für strategische Vorgehen bietet. Sobald das Grundprinzip des Spiels verstanden wurde, geht das Lernen daher erst so richtig los!