One Piece Live-Action: So punktet die Netflix-Show

Als bekannt wurde, dass Netflix die Produktion einer Adaption der Anime-Serie One Piece in Auftrag gegeben hatte, waren viele Fans nervös. Genau solche Adaptionen hatten in der Vergangenheit nämlich bereits für absolute Flops gesorgt. Denkt man bspw. an die erste filmische Adaption von Avatar unter dem Namen Die Legende von Aang, so hat man womöglich keine besonders guten Erinnerungen daran. Trotz aller Sorgen ist es Netflix allerdings gelungen, eine gute Show auf die Beine zu stellen, die beim Publikum erstaunlich gut ankommt. Wir haben uns den Erfolg der Serie einmal genauer angesehen!

Ein gefürchtetes Format wird erfolgreich

Adaptionen von Comics oder Anime-Serien sind ein schwieriges Unterfangen. Selbiges gilt für die Verfilmungen von Büchern oder Videospielen. Warum? Weil es bereits eine erfolgreiche Vorlage gibt, die die Erwartungen der Fans schürt. Viele Produktionen sind genau aus diesem Grund bereits gescheitert. 

Die Realverfilmung von One Piece hat es bisher jedoch geschafft, diesem Schicksal zu entgehen. Dabei hat die erste Staffel der Serie, die derzeit auf Netflix gestreamt werden kann, einiges richtig gemacht. Eine Verlängerung für eine zweite und sogar eine dritte Staffel wurde bereits bestätigt. Doch was haben die Macher anders gemacht? Wir haben die Antworten!

Einbindung des Autors Eiichirō Oda

Eine große und wichtige Entscheidung fällten die Produzenten der Live-Action-Serie bereits frühzeitig: Sie holten den Erfinder und Autor Eiichirō Oda mit an Bord. Damit konnte sichergestellt werden, dass die Vision des Schöpfers auch auf die Realverfilmung übertragen werden konnte. Oda musste laut den Showrunnern jede einzelne Szene abnehmen, damit es diese in die fertige Serie schaffen konnte. Dabei wurde ein starker Fokus auf den Spirit und den Vibe des Originals gelegt. 

Die Fans im Visier

Viele Adaptionen von beliebten Formaten haben bisher versucht, ein großes Mainstream-Publikum anzusprechen. Aus diesem Grund wurden Elemente des Originals weggelassen oder so verändert, dass sie für die breite Masse verständlich sind. Dabei wurde oftmals jedoch die Fanbase völlig vernachlässigt. Daraufhin hagelte es schlechte Kritiken.

Bei der Live-Action-Serie zu One Piece hat man diesen Fehler nicht gemacht. Stattdessen wurde die Show für Fans des Animes entwickelt und schaffte es, diese zu großen Teilen abzuholen. Statt die Serie zu verwestlichen und damit den Charme der japanischen Erzählkunst zu verlieren, wird diese zelebriert. Das Original spiegelt sich damit in allen Aspekten der Show wider: vom Casting über das Set bis zu den Kostümen. Und natürlich dürfen auch zahlreiche kleine Details und Easter Eggs nicht fehlen.

Fokus auf die Haupthandlung

Einen großen Stolperstein sahen Kritiker in der Erzählstruktur der Geschichte. Die Handlung wird bereits seit Jahrzehnten geschrieben und beinhaltet zahlreiche Abzweigungen und Nebenstränge. Diese müssen sich zum Ende hin alle wieder verbinden, um ein fulminantes Finale zu garantieren. Eine gigantische Geschichte in wenigen Staffeln zusammenzufassen, erscheint damit fast unmöglich. 

Die Macher der Realverfilmung haben dabei jedoch eine schlaue, kreative Entscheidung getroffen: Sie fokussieren sich in der ersten Staffel ganz auf die Anfänge von Ruffy und seiner Strohhutbande. Dabei stehen zwischenmenschliche Begegnungen im Vordergrund, während die große Mission von One Piece nebenbei erzählt wird. Auf diese Art und Weise können sowohl treue Fans als auch neue Zuschauer sofort einsteigen und sich von der Handlung mitreißen lassen.

Starkes Casting begeistert

Spätestens beim Thema Casting gehen Adaptionen oftmals schief. Hier orientieren sich Produzenten häufig nur an einer optischen Überschneidung, vergessen dabei jedoch, die Energie eines Charakters einzufangen. So hat bspw. die Besetzung von Ruffy durch den mexikanischen Schauspieler Iñaki Godoy den Nagel auf den Kopf getroffen. Godoy verkörpert den frechen, herzlichen Anführer mit seiner sprühenden Lebensfreude perfekt. Aber auch andere Mitglieder des Casts könnten kaum besser getroffen sein: z. B. Mackenyu Arata als Zorro und Emily Rudd als Nami.

Die Live-Action-Serie zum Anime One Piece feiert große Erfolge. Bereits kurz nach dem Start der ersten Staffel erreichte die Show Platz 1 der Netflix-Charts in über 80 Ländern. In nur einer Woche soll die Streaming-Plattform 18,5 Millionen Views gezählt haben. Dieser unglaubliche Erfolg ist der guten Umsetzung und der engen Zusammenarbeit mit Eiichirō Oda zu verdanken.