Geheimnisse der Special Effects: Visuelle Meisterwerke unter der Lupe

Special Effects sind aus der modernen Filmwelt nicht mehr wegzudenken. Dabei vergessen jedoch viele, dass der Begriff „Special Effects“ nicht mit CGI (Computer Generated Imagery) gleichgesetzt werden kann. Spezialeffekte gibt es bereits seit Anbeginn der Filmgeschichte. Vom Matte Painting bis zu Effekten, die innerhalb der Kamera durchgeführt werden, ist alles mit dabei. Wir werfen einen Blick hinter die Kulissen und verraten euch ein paar spannende Geheimnisse aus Hollywood!

Analoge Spezialeffekte durch den Lauf der Zeit

Schon erste Filmemacher wie der französische Visionär Georges Méliès setzten in ihren Kurzfilmen auf interessante Effekte. Im Film Le Voyage dans la Lune aus 1902 nutzte der Filmpionier erste Stop-Motion-Technologien, um reale Aufnahmen mit gezeichneten Bildern zu verbinden. 

Rund 30 Jahre später wurden Matte Paintings, gezeichnete Hintergründe für den Film, entwickelt und erstmals eingesetzt. Statt gigantische Kulissen zu erbauen, wurden diese realistisch gezeichnet und im Hintergrund gezeigt. Matte Painting gilt bis heute als große Kunst. Dabei müssen die Bilder perspektivisch perfekt gestaltet werden, um den Anschein einer echte Umgebung zu machen. Auch für Star Wars Episode IVV und VI kam die Technik vielseitig zur Anwendung, um außerirdische Landschaften vor der Kamera entstehen zu lassen. Mittlerweile gibt es sowohl analoge als auch elektronische Matte Paintings. Letztere werden zwar am Bildschirm erzeugt, sind jedoch nicht mit animierten 3D-Umgebungen gleichzusetzen.

Noch heute setzen einige Filmemacher auf analoge Spezialeffekte. Während es oftmals erschwinglicher ist, Effekte am Computer zu erzeugen, sehen sie es als große Kunst, auf CGI zu verzichten. Bestes Beispiel dafür ist der Sci-Fi-Film Interstellar, bei dem Regisseur Christopher Nolan wann immer es möglich war, auf den Greenscreen verzichtete. Dafür wurde stattdessen rund um den Globus gedreht oder auf Matte Painting zurückgegriffen. Auch bei seinem neuesten Kunstwerk Oppenheimer wurde fast gänzlich auf CGI-Effekte verzichtet.

Von Animatronics zu CGI: Die Verwandlung der Kreaturen

Dass in Filmen nicht nur menschliche Geschichten erzählt werden, ist wohl einer der häufigsten Gründe für Spezialeffekte. Wenn Superhelden, Monster, Tiere oder Fantasy-Wesen auf der großen Leinwand erscheinen sollen, muss ein wenig „Movie Magic“ her. Lange Zeit verwendeten Filmemacher dabei ausgeklügelte Animatronics. So konnten Schauspieler in Filmen wie Jurassic Park oder E.T. – Der Außerirdische mit Robotern interagieren und so direkt auf ihre Bewegungen eingehen. 

Heute sind Animatronics deutlich seltener am Set zu sehen, denn ihre Entwicklung ist teuer. Kommen doch Roboter zum Einsatz, so wird oftmals nur der Kopf einer Kreatur gebaut, während der restliche Körper im Nachhinein am Computer animiert wird. Stattdessen übernimmt ein Schauspieler im Motion-Capture-Anzug die Rolle. Dieser muss die Bewegungsmuster seiner Figur detailgenau erlernen und verkörpert diese dann in einem hautengen Anzug. Dieser ist mit kleinen Referenzpunkten in Form von hellen Kugeln ausgestattet. So können die Bewegungen später in eine Software übertragen werden und ein Wesen animieren. 

Als großes Genie im Motion-Capture-Acting gilt Andy Serkis, der durch seine Darstellung von Gollum in der Filmtrilogie Der Herr der Ringe bekannt wurde. Mittlerweile durfte er bereits als Balu der Bär in Mogli, King Kong im gleichnamigen Film oder den Affen Caesar in Planet der Affen: Prevolution im Motion-Capture-Anzug vor der Kamera stehen.

Alles nur noch Greenscreen?

Sieht man sich die Making-Ofs heutiger Blockbuster an, so fragt man sich manchmal, woran sich Schauspieler eigentlich noch orientieren können. Besonders im Genre der Action-Filme oder Comicbuch-Adaptionen sind Sets heutzutage ziemlich grün. Grund dafür ist der Greenscreen, der viele CGI-Animationen überhaupt erst möglich macht. Mit der Technik „Chroma Keying“ können alle Teile eines Bildes, die mit einem bestimmten Grün ausgekleidet wurden, blitzschnell durch andere Videosequenzen ersetzt werden. So beamt sich Captain America problemlos aus einem kahlen Filmstudio in den nächsten Kampf, wo er gegen gigantische Monster antreten muss.

Ob der Einsatz von CGI und Greenscreens mittlerweile zu stark ist, bleibt Teil einer fortlaufenden Debatte. Während die einen epische Schlachten und unglaubliche Abenteuer feiern, sehnen sich die anderen nach mehr Echtheit. Aus diesem Grund gehen zahlreiche Filmemacher wieder einen Schritt zurück und setzen vermehrt auf Drehs vor Ort und analoge Effekte. Dafür muss allerdings das nötige Budget zur Verfügung stehen.

Hollywood verzaubert uns seit Anbeginn der Filmgeschichte mit Spezialeffekten und erschafft damit Szenerien, die in der Realität nicht möglich wären. Dabei kommen Künste wie Matte Painting aber auch viele CGI-Effekte und Chroma Keying zum Einsatz.