Der Einfluss von Offshore-Casinos auf die Spielebranche

Online Casinos sind heutzutage ein wichtiger Teil der Spielbranche geworden. Die virtuellen Games bringen das Flair einer Spielbank ins eigene Wohnzimmer und ermöglichen es, rund um die Uhr Glücksspiele zu nutzen. Anbieter gibt es wie Sand am Meer, allerdings sind viele davon Offshore-Casinos, die außerhalb des heimischen, gesetzlichen Rahmens agieren. Wir sehen uns an, welchen Einfluss diese Plattformen auf die Branche haben!

Spielhochburgen mit lockeren Gesetzen

Einige Länder und Regionen Europas sind mittlerweile als regelrechte Spielhochburgen bekannt. Dazu zählen bspw. Malta, Gibraltar und Isle of Man. Hier werden zahlreiche Casinolizenzen vergeben, die von den örtlichen Behörden ausgestellt und kontrolliert werden. Oftmals richten sich die Plattformen auch an deutschsprachige Spieler, obwohl sie nicht in Deutschland, der Schweiz oder Österreich ansässig sind. Alle drei Länder haben strenge Vorschriften für das Glücksspiel, die somit umgangen werden können. 

Für Spieler bedeutet dies, dass sie mehr Freiheiten darüber besitzen, wie viel sie spielen und wie viel Geld sie dabei investieren wollen. Zum einen bringt ihnen diese Tatsache mehr Selbstbestimmung, zum anderen wird dabei aber auch der Spielerschutz verringert. Sollte es außerdem zu Problemen mit dem jeweiligen Anbieter kommen, lassen sich diese über die Landesgrenzen oftmals schwerer klären, da die heimischen Behörden nicht unterstützen können. 

Größere Auswahl im Anbieterdschungel

Seitdem im deutschsprachigen Raum die Gesetze verschärft wurden, dürfen nur bestimmte Anbieter eine Lizenz erlangen. Die Anzahl der Online Casinos in der Schweiz, Österreich und Deutschland sind damit begrenzt. Gleichzeitig passiert dadurch jedoch eine Qualitätskontrolle, die nur hochwertige Plattformen lizenziert.

Wer sich nach einer größeren Auswahl an Spielen und Anbietern sehnt, greift jedoch gerne auf Offshore-Casinos zurück. Hier kann aus einer breiten Vielfalt gewählt werden, die im Netz kaum Grenzen findet. Nutzer wählen die passende Spielbank nach verschiedenen Kriterien aus. Dazu gehören Aspekte wie die Spielbibliothek mit Gameplay-Optionen wie VR oder AR, die Auszahlungsraten oder die Bonusangebote. Bieten Online Casinos besonders hohe Willkommens- oder Einzahlungsboni an, sollten Spieler allerdings das Kleingedruckte lesen. Oftmals werden diese Boni nur ausgezahlt, sobald sie gewisse Umsatzbedingungen erfüllen.

Spielerschutz: Eine Frage der Eigenverantwortung?

Das Thema Spielerschutz wird in vielen europäischen Ländern mittlerweile sehr ernst genommen. Dabei wurden verschiedene Regularien eingeführt, die Kunden von Online Casinos davor schützen sollen, zu viel Geld zu investieren. In Deutschland dürfen Spieler bspw. nicht mehr als 1000 € pro Monat in der Spielbank ausgeben.

Wer ein Offshore-Casino nutzt, erhält hier deutlich mehr Freiheiten. Dabei gibt es keine Einzahlungsrahmen oder begrenzte Spielzeiten. Was für manche Nutzer Musik in ihren Ohren ist, bringt aber auch zahlreiche Risiken mit. Der Spielerschutz wird dabei nämlich gänzlich zur Eigenverantwortung. 

Viele Offshore-Casinos bieten zwar Tools an, mit denen sich Kunden selbstständig einschränken können, die Nutzung ist allerdings freiwillig. Umso wichtiger ist es, diese zu nutzen, falls das Gefühl entsteht, nicht mehr mit dem Spielen aufhören zu können. Einige Tools ermöglichen es bspw. einen Geld- oder Zeitrahmen im Casino festzulegen, der nicht überschritten werden darf. Außerdem kann eine Selbstsperre durchgeführt werden, wenn problematisches Spielverhalten beobachtet wird. Für Menschen mit Suchtproblemen kann die Hürde dieser selbstständigen Entscheidung allerdings zu hoch sein.

Steuerliche Unterschiede von Offshore-Casinos

Einer der Gründe, weshalb Casinoanbieter sich in bestimmten Regionen ansiedeln, sind steuerliche Vorteile. Diese Orte haben oftmals eine geringere Versteuerung oder bieten gewisse Ausnahmen für die Glücksspielbranche. Damit können sie höhere Profite erzielen. Das bedeutet allerdings, dass dem eigenen Heimatland wichtige Steuereinnahmen entgehen, die bspw. Programmen für Spielerschutz und Suchtprävention zukommen könnten. Da die Glücksspielbranche mittlerweile eine enorme Wirtschaftskraft geworden ist, handelt es sich hierbei um große Verluste.

Für Spieler hingegen macht es steuerlich keinen Unterschied, ob sie im heimischen Online Casino oder in der Offshore-Spielbank spielen. Reine Glücksspielgewinne gelten als steuerfrei, allerdings nur, wenn keine Leistung erbracht wurde, um diese zu erlangen. Professionelle Pokerspieler müssen ihre Gewinne als bspw. versteuern.

Offshore-Casinos bringen eine große Vielfalt an Spielen und viele Freiheiten mit sich. Gleichzeitig können sie Spieler zu riskantem Verhalten verlocken und den Spielschutz umgehen. Ob ein solches Casino eine gute Wahl ist oder nicht, bleibt am Ende jedem Nutzer selbst überlassen.