Wie spielt man das Tarot? Französisches Kartenspiel easy erklärt

Tarot, oder auch Tarock genannt, wird überall in Europa gespielt. Insbesondere aber in Frankreich. Wir sprechen nicht über das Wahrsagespiel und das Kartenlegen, sondern über ein Kartenspiel. Tarot ist ein klassisches Stichspiel. Die Regeln, die Gewinnstrategien und der Spielablauf relativ komplex, daher werden wir Tarot nun Schritt für Schritt erklären. Und wer weiß, vielleicht wird Tarot irgendwann sogar mal zu deinem Lieblingsspiel.

Einstieg in das Spiel Tarot

Tarot wird normalerweise mit vier Personen gespielt. Es gibt auch eine Ausnahme mit fünf oder drei Spielern. Nach jeder Runde wechselt die Partnerschaften des Spieles. Die Tarot-Karten sind einzigartig. Das Spiel wird mit 78 Karten gespielt und erhält 56 Karten der Standardfarben: Herz, Karo, Pik und Kreuz sowie 22 Trumpfkarten. In den vier Standardfarben entdeckst du die Hofkarten wie den König, die Dame, den Ritter und den Buben. Insgesamt enthalten die Farben 14 Karten. Die Karte, die dabei am stärksten ist, ist der König. Es folgen die Dame, der Ritter und der Bube und danach die Zahlen 10 bis 1.

Ziel des Spieles

Um zu gewinnen, müssen die Spieler mehr Punkte erlangen, als ihre Gegner. In jeder Spielrunde gibt es einen Ansager oder Alleinspieler (le preneur), der gegen die drei Verteidiger spielt. Er bestimmt auch die Trumpffarbe des Spieles.

Los geht’s

Bevor das Spiel losgeht, wird ausgelost, wer die Karten austeilt. Anschließend erhalten die vier Spieler jeweils 18 Karten. 6 Karten legt der Ausgeber in die Mitte als Talon (Stock).

Achtung: Wenn ein Spieler nur einen Trumpf hat, muss er dies sagen und das Spiel wird erneut ausgeteilt.

Die Kunst des Reizens

Nach dem Austeilen beginnt zunächst das Reizen. Der Spieler rechts vom Ausgeber kann nun ein Reizangebot abgeben oder passen. Es gilt: Der nächste Spieler muss höher reizen als der vorherige oder passen. Wenn niemand reizen möchte, wird erneut ausgeben. Die Reizangebote können so aussehen:

  1. Einfach (Petite): Hier werden die Karten aus dem Talon aufgenommen. So wird möglicherweise das eigene Blatt verbessert.
  2. Daumen: Das zweite Reizangebot ist höher als das erste. Ansonsten unterscheidet es nicht vom einfachen Reizen.
  3. Wache (Garde): Das dritte Reizangebot ist ebenfalls dasselbe, jedoch ist es höher als der Daumen.
  4. Hund (Garde sans le chien): Das vierte Angebot ist anders, da hier der Talon nicht aufgenommen wird. Am Ende des Spieles zählt er aber zu den Stichen des Alleinspielers.
  5. Hund, gegen der Stock (Garde contre le chien): Dieses Reizangebot ist das Höchste im Tarot Spiel. In diesem Fall zählen die Karten des Talons am Spielende zu den Verteidigern, also den Gegenspielern.

Anmerkungen: Einige Spieler spielen ohne das zweite Reizangebot (Daumen).

Wie die Spielrunden ablaufen

Die Spielrunden funktionieren ähnlich wie bei Skat oder Doppelkopf. Der erste Spieler spielt eine Karte auf und die anderen Spieler müssen eine Karte derselben Farbe spielen, wenn sie diese besitzen. Wenn sie nicht bedienen können, werfen sie eine Karte ab oder können einen Trumpf ziehen. Wer die höchste Karte oder den höchsten Trumpf gespielt ha, gewinnt den Stich und muss als Nächstes rauskommen.

Punkte (Augen) zählen

Das Zählen der Punkte am Ende der Spielrunde ist ein bisschen kompliziert. Der Alleinspieler zählt seine Punkte und die Verteidiger rechnen ihre Punkte zusammen. Für die Trümpfe bekommt man am meisten Augen. Es folgen der König, die Dame, der Ritter, der Bube und alle anderen Karten. Je nach Reizangebot werden die jeweiligen Augen des Alleinspielers multipliziert. Für das höchste Reizangebot (Hund, gegen der Stock) werden die Augen sechsmal multipliziert. Das vierte Reizangebot (Hund) wird viermal multipliziert. Das Reizangebot der Wache wird zweimal multipliziert.

Fazit zum Tarotspiel

Tarot ist ein faszinierendes Spiel mit vielen unterschiedlichen Regeln und Ausnahmen. Man braucht auf jeden Fall einige Spielabende, um in den Spielflow reinzukommen. Am besten spielst du Tarot mit Spielern, die die Regeln bereits kennen. Falls das nicht der Fall ist, gilt es ein bisschen Geduld zu haben.