Wir alle kennen die lästigen Fahrten zur Arbeit, welche sich oft am frühen Morgen oder am Feierabend in die Länge ziehen. Es gibt jedoch einen Faktor, der Spaß in das Pendeln bringt: Gamification. Das Einsetzen von spielerischen Elementen in nicht spielerischen Kontext, wie dem Verkehr, kann unseren Alltag positiv beeinflussen. Doch wo finden wir Gamification im Verkehr und wie können wir diese für uns nutzen?
Gamification – was ist das überhaupt?
Bei dem Begriff Gamification handelt es sich um spieltypische Elementen sowie Vorgänge in unseren täglichen Alltagsabfolgen. Game steht dabei logischerweise für „Spiel“. Es ist also eine spielerische Strategie Menschen dazu anzuhalten, sie für bestimmte Vorgänge zu motivieren. Im besten Fall haben wir auf diese Weise mehr Spaß am Lernen. Gamification wird zum Beispiel im Bereich Fitness und Gesundheit oder in Ausbildungsbereichen angewendet. In einer Sprachlernapp finden wir beispielsweise viele Elemente von Gamification. Im Verkehrswesen gibt es ebenfalls einige Beispiele für Gamification.
Gamification und Nachhaltigkeit beim Pendeln
Ziel von Gamification auf unseren Verkehrswegen ist vor allem die Förderung der Nachhaltigkeit. Pendler sollen dazu motiviert werden, auf Busse und Bahnen sowie umzusteigen und so ihren ökologischen Fußabdruck verbessern. Auch Carsharing ist eine umweltbewusstere Variante. Die Gamification setzt demnach unter anderen Anreize für die Benutzung von nachhaltigen Verkehrsmitteln.
Beispiele für Gamification im öffentlichen Verkehr
So schön so gut, aber wie sieht die Gamification im öffentlichen Verkehr nun konkret aus? Als Nächstes wollen wir uns ein paar Beispiele anschauen, um so das Phänomen besser zu verstehen.
Gamification beim Radfahren
Das Radeln zur Arbeit ist sehr umweltbewusst und hält uns fit. Trotzdem kann die Anstrengung uns manchmal davon abhalten, uns wirklich morgens auf das Rad zu schwingen. Hier gibt es verschiedene Apps, die uns das Radfahren schmackhafter machen. Die App Radbonus aus Münster belohnt uns zum Beispiel für unsere Kilometer auf dem Rad. Sie erfasst zunächst die zurückgelegte Entfernung auf dem Rad. Wer fleißig genug auf dem Rad unterwegs ist, der nimmt an einer Verlosung von Geschenken teil. Ein weiteres Beispiel ist die App DB Rad+. Hier wird die zurückgelegte Strecke in Guthaben umgewandelt. Dieses kann man dann bei den Kooperationspartnern einlösen.
Gamification im Nahverkehr
Auch beim Bus- und Bahnfahren stoßen wir auf Gamification. Das Punktesammeln für die zurückgelegten Fahrten zählt in den Bereich Gamification. Wir werden hierbei konkret dazu motiviert mehr Bahn zu fahren. Auch das Angebot des Spielens auf den Nahverkehrsapps gilt als Gamification. Geschickt werden wir so an die Angebote des Nahverkehrs gelockt.
Gamification beim Wandern und Spazieren
Seien wir mal ehrlich: Ein bisschen mehr Bewegung würde uns allen wahrscheinlich guttun. Dazu müssen wir nicht direkt den Jakobsweg laufen, aber für viele Menschen ist es unter anderem ein Ziel jeden Tag 10.000 Schritte zu laufen. Die App Earthquest soll uns das Spazierengehen schmackhafter machen. Die App zeigt zufällige Ziele auf einer Karte an, damit die Spaziergänge variiert werden können. Wer ankommt, erhält einen Level-Aufstieg. Die App Wandergame animiert Kinder dazu bei Wanderungen mitzumachen. Das Eichhörnchen hilft bei diesem Ziel.
Mehr Spaß beim täglichen Pendeln durch Gamification?
All diese Apps können uns tatsächlich dabei helfen das Pendeln unterhaltsamer zu gestalten. Durch Gamification wird die Pendelzeit kürzer und spaßiger. Daher ist sie für viele Pendler ein echter Gewinn. Neben den positiven Aspekten sind Probleme beim Datenschutz Aspekte, die Gamification mit sich bringt. Die Apps erfassen viele Daten zur Bewegung und Person, welche es zu schützen gilt. Des Weiteren kann Gamification auch in eine andere Richtung ausschlagen. Einige Nutzer sind von den spielerischen Elementen gelangweilt und verlieren ihre Motivation für die Nutzung der Apps.
Fazit zu Gamification im Straßenkehr
Gamification hat großes Potenzial User dazu anzuhalten auf nachhaltige Verkehrsmitteln umzusteigen. Das ist sowohl für die Pendler wegen der Bewegung als auch für unsere Umwelt von Vorteil. Die Probleme des Datenschutzes sollten jedoch unbedingt ernst genommen werden und behoben werden.