Individualsport: Diese Eigenschaften machen Siegertypen aus

Nicht jeder Mensch ist für den Teamsport geboren. Seien wir doch einmal ehrlich: Viele von uns sind Eigenbrötler! Aus diesem Grund entscheiden sich viele Sportbegeisterte gegen Mannschaftssportarten und fühlen sich im Individualsport wohler. Zahlreiche Sportarten können alleine durchgeführt werden, wodurch sie ein hohes Level an Flexibilität bieten. Statt zu fixen Zeiten zu trainieren und sich strategisch mit anderen Teamgenossen abstimmen zu müssen, können Individualsportler ihr eigenes Ding durchziehen! Das bringt jedoch nicht nur Vorteile. Wir fragen uns daher: Welche Eigenschaften benötigt es, um im Individualsport durchzustarten?

Eigenmotivation: Kampf gegen den inneren Schweinehund

Einer der großen Unterschiede zum Teamsport liegt beim Individualsport in der Eigenmotivation. Während Vereine fixe Trainingszeiten vorgeben, an denen man regelmäßig teilnehmen muss, können sich Individualsportler ihren Trainingsplan selbstständig zusammenstellen. Besonders für Hobbysportler ist es ein Leichtes, ihr Training ausfallen zu lassen. Schließlich fällt niemandem auf, ob man seine Laufrunde absolviert hat oder die Längen im Schwimmbad geschwommen ist.

Für Profis sieht das natürlich anders aus. Auch wenn sie im Wettkampf auf sich alleine gestellt sind, werden sie bei ihrem Training durch Trainer und Coaches begleitet. Der innere Schweinehund hat dabei wenig Chancen, schließlich wird der Sport zum Beruf. Trotzdem ist Eigenmotivation auch bei Profiathleten ein Thema. Besonders in harten Trainingsphasen müssen sie ihre Liebe und Leidenschaft zum Sport in sich selbst finden. Mannschaftssportler können sich hingegen auf den Teamgeist verlassen und werden durch die Gruppendynamik beflügelt.

Nerven aus Stahl: Souverän in jeder Wettkampfsituation

Egal ob man gerade einen Marathon absolviert oder ein Tennismatch spielt, Individualsportler sind auf sich alleine gestellt. Selbst wenn sie ein Team an Coaches im Rücken haben, hängt ihr Erfolg – oder Misserfolg – nur von ihrer eigenen Leistung ab. Das erhöht den Druck enorm, denn eine schlechte Tagesverfassung kann nicht durch andere Mitspieler ausgeglichen werden. 

Aus diesem Grund sind Nerven aus Stahl gefragt, besonders wenn es um eine Wettkampfsituation geht. Viele Athleten trainieren ihre mentale Belastbarkeit mit unterschiedlichen Spielen und Techniken oder verfolgen philosophische Ansätze, die dabei unterstützen. Sogar spezielle Mentaltrainer werden dafür gebucht. Außerdem gilt die richtige Ernährung als Schlüsselfaktor für einen kühlen Kopf in hitzigen Situationen.  

Willenskraft: Der Stolperstein für viele

Sich im Individualsport an die Spitze zu kämpfen, ist alles andere als einfach. Einige Hobbysportler hätten vielleicht sogar das nötige Talent, um aus ihrer Leidenschaft einen Beruf zu machen, ihnen fehlt es jedoch an Willenskraft. Wer im professionellen Bereich mitmischen möchte, muss Unglaubliches leisten. Tägliches Training über Stunden zählt dabei zum Alltag vieler Athleten.

Während andere Menschen ihr Feierabendbier trinken oder ein Wochenende einen Filmmarathon starten, sind Individualsportler ständig am Üben. Das bedeutet viel Verzicht und wenig Freiheit, gleichzeitig aber auch ein Leben für den eigenen Traum. Um unter solchen Bedingungen am Ball zu bleiben, benötigt es ein außergewöhnlich hohes Maß an Willenskraft. Ob man diese tatsächlich trainieren kann oder ob Willenskraft in eine angelegte Charaktereigenschaft ist, wird häufig diskutiert. Klar ist jedoch, dass Durchhaltevermögen und Beharrlichkeit sehr wohl verbessert werden können, wenn diese oftmals zu positiven Ergebnissen führen. Dabei hilft die Neuroplastizität des Gehirns, mit der wir durch Erfahrungen neue Bahnen erzeugen können.

Gewohnheitstiere: Gesunde Routinen und Angewohnheiten

Obwohl Athleten ein außergewöhnliches Leben führen, würden sich viele von ihnen sicherlich als Gewohnheitstiere bezeichnen. Um die Leistungen zu erbringen, die im Individualsport gefragt sind, müssen sie ein regelmäßiges Leben führen. Dazu zählen nicht nur die Trainingszeiten, sondern auch ausreichender Schlaf und eine disziplinierte Ernährung. 

Gewohnheiten erleichtern ihnen, die nötige Disziplin aufzubringen. Wird ein Verhalten erst einmal zum Handlungsmuster, muss der Sportler nicht mehr darüber nachdenken oder aktive Entscheidungen treffen, um dieses durchzuführen. Auch hier helfen mentale Trainingsmethoden dabei.

Der Individualsport hat einige Hürden, die sich vom Mannschaftssport unterscheiden. Die Athleten sind darin auf sich alleine gestellt und müssen nur mit der eigenen Leistung ans Ziel gelangen. Dies erhöht den Druck auf die einzelne Person. Gefragt sind deshalb Nerven aus Stahl, eine gute Portion Willenskraft und jede Menge Eigenmotivation. Werden Training, Schlaf, Ernährung und Co. zur Gewohnheit, lassen sich diese jedoch deutlich einfacher in den Alltag integrieren.