Videospiele sind für viele Menschen mehr als nur ein simples Hobby. Sie verbringen viele Stunden pro Woche vor dem Bildschirm oder mit einem VR-Headset auf dem Kopf. Charaktere aus Spielen wachsen ihnen ans Herz, ihre Fähigkeiten am Controller sind ihr ganzer Stolz. Während Videospielen heutzutage zahlreiche positive Auswirkungen auf das Gehirn nachgesagt werden, ist es trotzdem wichtig, ausreichend Zeit außerhalb der virtuellen Welt zu verbringen. Wir erklären, warum das so ist!
Gaming ist also doch nicht schädlich?
Lange Zeit wurden Videospielen als „Guilty Pleasure“ der Jugend abgetan. Die jungen Menschen würden nur noch vor dem Bildschirm kleben, so der damalige Konsens, und sich damit ihre Augen und ihren Verstand ruinieren. Heute sieht man Gaming ganz anders, denn Studien konnten die negativen Effekte nicht bestätigen. Stattdessen wurden einige positive Auswirkungen von Videospielen entdeckt.
Viele Spiele fördern z. B. die Hand-Augen-Koordination und die Reaktionsfähigkeit. Diese können etwa im Sport oder beim Autofahren genutzt werden. Auch das Gedächtnis kann durch Videospiele verbessert werden. Dank der großen Auswahl an Online Spielen soll Gaming mittlerweile sogar Einsamkeit entgegenwirken und ein Zusammengehörigkeitsgefühl stärken.
Erfolge im realen Leben sind wichtig
Trotz all dieser positiven Effekte, die Gaming auf Körper und Geist hat, kann das virtuelle Hobby Erfolge in der realen Welt nicht ersetzen. Ein Level zu gewinnen, mag kurzzeitig Dopamin ausschütten und sich für den Spieler echt anfühlen. Trotzdem haben die virtuellen Leistungen nur selten eine Auswirkung auf das Leben. Sofern ein Spieler keine Karriere als eSport-Profi oder Streamer anstrebt, sollten virtuelle und reale Welt getrennt bleiben.
Zu spüren, was der eigene Körper bei sportlicher Betätigung schaffen kann oder wie sich eine kreative Fähigkeit durch Übung verbessert, kann nicht durch virtuelle Erfolgserlebnisse ersetzt werden. Deshalb sollten Spieler regelmäßig Controller oder Maus und Tastatur zur Seite legen und sich voll und ganz auf ihre reale Umgebung einlassen.
eSport-Profis benötigen Auszeiten und Sport
Selbst professionelle Spieler können nicht ihre gesamte Zeit vor dem Bildschirm verbringen. Tatsächlich würde dies ihre Fähigkeiten stark mindern. Aus diesem Grund werden den Profi-Zockern eigene Trainer, Ernährungsberater und Co, zur Seite gestellt, die mit ihnen abseits der Bildschirme arbeiten. Diese stellen Trainingspläne zusammen und helfen den Gamern dabei, Körper und Geist fit zu halten. Gemeinsame Teamsportarten können außerdem den Zusammenhalt einer eSport-Mannschaft stärken.
Wie wichtig Pausen von der virtuellen Welt sind, können Profis am besten bezeugen. Wer selbst bei Trainingstagen mit acht Stunden in der Spielwelt nicht ausbrennen möchte, braucht einen Ausgleich im Privatleben. Soziale Kontakte mit Freunden und Familie, Zeit im Freien und körperliche Betätigung stehen dabei ganz hoch im Kurs.
Gaming: Vom Hobby bis zur Identität?
Für die meisten Spieler zählen Videospiele als eines von mehreren Hobbys. Wer jedoch viele Stunden täglich vor dem Bildschirm verbringt, spürt oftmals eine Vermischung von virtueller Welt und Realität. Dabei kann sogar ein Identitätsgefühl entstehen, das mit den Videospielen im Zusammenhang steht. Eine starke Identifizierung mit Charakteren kann dabei eine Abwertung des eigenen Lebens zur Folge haben. Statt sich eigenen Sorgen und Problemen zu stellen, flüchten sich Spieler in ihre digitalen Welten und blenden den Rest aus.
Langfristig ist dies natürlich keine gute Strategie. Sorgen und Hindernisse im Leben zu überwinden, macht Menschen resilient und lässt sie wachsen. Wer also merkt, dass die eigene Belastbarkeit nur noch im Bosskampf vorhanden ist, nicht mehr jedoch im Alltag, sollte den Controller erst einmal zur Seite legen.
Während die meisten Menschen Videospiele als unterhaltsamen Zeitvertreib sehen, verschwimmt das Hobby für manche mit der eigenen Identität. Hier können sich Spieler eine Scheibe von den eSport-Profis abschneiden. Diese zeigen vor, wie wichtig es ist, ausreichen Zeit in der realen Welt zu verbringen. Manchmal muss der Bildschirm also einfach aus bleiben!