Die virtuelle Realität (Virtual Reality, kurz VR) und die erweiterte Realität (Augmented Reality, kurz AR) sind zwei Technologien, die viel Potenzial für die Entwicklung in Games und anderen Bereichen mitbringen. Die Unterschiede der beiden Konzepte sind oft fließend. Wir wollen uns die neuesten Fortschritte und praktischen Anwendungen der beiden Realitäten mal genauer anschauen.
Virtuelle Realität (VR) – kurz erklärt
Mit der virtuellen Realität ist ein digitales, am Computer geschaffenes, Abbild der Realität gemeint. Gamer werden zum Beispiel durch ein Computerspiel an einen anderen Ort gebracht. Durch Headset und VR-Brillen kann der User in eine andere Welt eintauchen und kann sich von der realen Welt völlig abschneiden. Dieses Phänomen wird auch Immersion genannt. Die fiktive Welt wird als täuschend echt wahrgenommen und erlaubt ein einzigartiges Spielerlebnis. Die virtuelle Realität kam vor allem in den 90er Jahren auf und erlaubte der Spielindustrie sich in den Games ein großes Stück weiterzuentwickeln.
Anwendungsgebiete der virtuellen Realität
Bekannt ist die virtuelle Realität vor allem in der Gaming-Industrie. Doch auch im Bereich Lehre wird VR angewendet. Zum Beispiel kann sie zu Schulungszwecken genutzt werden oder im Trainingsbereich. VR hat gerade im Bildungswesen große Chancen. Lehrer könnten zum Beispiel ihre Schüler direkt mit in die Welt der Römer nehmen und ihnen so die Geschichte viel näherbringen, als bloß ein Geschichtsbuch darüber zu lesen. Das Eintauchen in eine andere Welt kann komplexe Situationen und Gegenstände einfach erklären.
Des Weiteren kann das Konzept der virtuellen Realität im Gesundheitswesen angewendet werden. In der Traumatherapie könnte VR große Leistungen erbringen. Ein weiterer Bereich ist die Industrie. Entwickler können ihre Modelle erst online testen, bevor sie diese in die analoge Realität umsetzen.
Fortschritte in der virtuellen Realität
Da VR viele Anwendungsgebiete mit sich bringt, wächst auch ihr Fortschritt ständig. Die Hardware und das Equipment für die virtuelle Realität haben sich in den letzten Jahren stark verbessert. Es gibt mittlerweile sehr viele VR-Brillen und VR-Headsets, welche leistungsfähig und teilweise auch kostengünstig sind. Der Boom der künstlichen Intelligenz wirkt sich ebenfalls auch die VR auf. Die KI hilft dabei Objekte zu erkennen und die Interaktionen in der VR realisierter dazustellen. Ein weiterer Fortschritt bezieht sich auf die haptische Technologie. Dieser erlaubt uns physische Empfindungen in der VR zu erleben.
Erweiterte Realität (AR) – kurz erklärt
Die erweiterte Realität meint das Überlagern der realen Welt mit digitalen Inhalten. Das bedeutet, dass der Ort, an dem wir uns befinden, mit digitalen Elementen erweitert wird. Es entsteht eine angereicherte Version der Realität. Zum Beispiel gliedern sich neue 3D-Objekten in unseren Raum ein. Im Game wird man also nicht aus seiner Realität isoliert, sondern man interagiert immer noch mit der realen Welt. Das kann zum Beispiel durch eine Brille entstehen.
Anwendungsgebiete der erweiterten Realität
Die erweiterte Realität wird zuerst mit Games in Verbindung gebracht, doch auch sie schreitet darüber hinaus. Ihre Anwendungsgebiete sind sehr vielfältig. In der Industrie kann sie dabei unterstützen, durch Anweisungen Maschinen zu bedienen. Ärzte haben die Möglichkeit ihre Realität mit virtuellen Informationen zu erweitern und so präzisere Entscheidungen treffen. Genau wie die VR hat die AR zudem ein hohes Bildungspotential. Die interaktiven Lernmaterialien erhöhen den Lernspaß der Schüler und machen komplizierte Themenbereiche anschaulicher. Auf kreativer Ebene wird die erweiterte Realität auch von Künstlern genutzt, um neue Werke zu kreieren.
Fortschritte in der erweiterten Realität
Um die erweiterte Realität zu erleben benötigt man zum Beispiel eine AR-Brille. Mittlerweile sind diese sehr hochwertig und verfügen auch über ein verbessertes Display. Genau wie bei der VR spielt die künstliche Intelligenz eine Rolle in der Entwicklung der AR. Die Brillen haben oft schon eine KI integriert. Außerdem erfassen sie unsere Bewegung und können so die virtuellen Gegenstände besser integrieren. AR kann man zusätzlich durch sogenannte Handheld Device erleben. In diesem Fall stellt das Handy oder Smartphone die AR dar. Dies ermöglicht eine einfache Umsetzung und die Zugänglichkeit für viele Nutzer.