Glücksspiel Psychologie: Was steckt dahinter?

Es steht außer Frage, dass das Glücksspiel mit einer großen Faszination verbunden ist. Schon vor circa 3.000 vor Christus spielten im alten China Menschen um die Wette. Die Psychologie des Glücksspiels ist daher für Spieler und für Anbieter ein entscheidendes Thema. Denn so manch ein Spieler wird in den Bann der Casino-Spiele, Slot-Maschinen, Sportwetten, oder Lotterien gezogen. Das kann zum Teil sogar gefährlich werden. Wir schauen uns dieses Phänomen genauer an.

Warum spielen Casinospieler immer wieder?

Einige Spieler verschulden sich sogar durch das Glücksspiel. Auch wenn sie immer wieder verlieren, spielen sie weiter. Das kann zur Verschuldung und Vernachlässigung der alltäglichen Routine führen. Doch warum kann ein Spieler manchmal einfach nicht aufhören zu spielen?

Emotionen beim Glücksspiel

Die Emotionen sind definitiv ein wichtiger Faktor beim Glücksspiel.  Die Chance auf den großen Gewinn ist mit Nervenkitzel und Aufregung verbunden. Um diese Gefühle wieder zu erleben, spielen wir weiter. Das starke Gefühl des Gewinnens überschattet dabei andere Gefühle. Spieler möchten diese Glücksgefühle unbedingt wieder erleben.

Kognitive Verzerrungen bei Casinospielern

Ein weiterer Grund ist die kognitive Verzerrung beim Spielen. Trotz einer geringen Wahrscheinlichkeit spielen sie immer weiter und nehmen das Verlieren dabei in Kauf. Dahinter steckt unter anderem, dass wir denken, Glücksspiele beeinflussen zu können. Wir bilden uns ein, dass unsere Glückszahl beim Lotto mehr Chancen hat, als andere Zahlen. Des Weiteren entsteht eine Verzerrung durch den Rückschaufehler (Hindsight Bias). Casinospieler denken häufig, dass sie den Verlust heraussehen hätten können, obwohl dies nicht der Wahrheit entspricht. Daneben gibt es noch den „Beinahe-Gewinn“-Erlebnis. Wenn ein Spieler sehr nah am Gewinn ist, wird er motiviert weiter zu spielen, da er ja „fast“ gewonnen hat.

Dopamin-Effekt und Glücksspiel

Beim Spielen wird der Neurotransmitter Dopamin ausgeschüttet. Das fühlt sich so gut an, dass wir es immer wieder erleben möchten. Ein Dopaminhoch wirkt sich unmittelbar auf Körper und Seele aus. Wir erleben ein Gefühl des Glücks, welches sehr intensiv ist. Das Glücksgefühl kann zur Sucht führen.

Warum verleiten Verluste zu mehr Glücksspiel?

Verluste leiten Spieler manchmal dazu an, immer weiterzuspielen. Grund dafür ist die sogenannte Verlustaversion. Wir empfinden Verluste nämlich noch stärker als Gewinne. Wenn ein Spieler nun durchgehend verliert, spielt er weiter, um diesem Gefühl zu entgehen. Er möchte das Gefühl des Verlierens durch das Gefühl des Gewinnens ersetzten. Zudem möchte er durch das Weiterspielen die schon erlebten Verluste wiedergutmachen.

Wie entsteht Glücksspielsucht?

Spielsucht hat in der Regel einen tieferen Ursprung. Zum Beispiel kann ein Trauma aus der Kindheit dazu führen, dass eine Person süchtig wird. Gewalterfahrungen, Verluste oder andere schlimme Erlebnisse stecken hinter der Sucht. Auch eine Lebenskrise kann zur Spielsucht führen. Arbeitslosigkeit, der Verlust des Partners oder eine Krankheit können ein Auslöser für die Spielsucht sein. Auch eine instabile Persönlichkeit, ein geringes Selbstwertgefühl oder schlechte Konfliktbewältigung können die Spielsucht begünstigen.

Was sind die Anzeichen für Spielsucht?

Spielsucht ist tatsächlich eine anerkannte Krankheit. Sie gilt als eigenständiges Krankheitsbild innerhalb der psychischen Störungen. Wer unter Spielsucht leidet, kann trotz hoher Verluste nicht mit dem Glücksspiel aufhören. Das Aussetzen des Spielens führt zur Reizbarkeit und Nervosität. Spielsüchtige vernachlässigen meistens ihren Alltag und haben keine Kontrolle über das Spielen. Die Krankheit kann durch Psychotherapie behandelt werden.

Das Verhalten von zwanghaften Spielern

Die Glücksspielsucht lässt sich in drei Phasen unterteilen. Sie beginnt mit dem positiven Anfang, der Faszination des Spielens. Als Nächstes folgt die kritische Gewöhnung an das Spielen. Der letzte Schritt ist die Sucht. Die Übergänge sind dabei oft fließend.

Psychologie des Glücksspiels – ein Fazit

Glücksspielanbieten nutzen die kognitiven Verzerrungen bei Casinospielern bewusst, damit Spiele immer weiterspielen. Wer gerne zockt, sollte dies wissen und sein Spielverhalten regelmäßig reflektieren. Bei Anzeichen auf eine Spielsucht, ist es sinnvoll sich professionelle Hilfe zu suchen. Da Spielsucht eine ernste Krankheit ist, kann es Zeitlang dauern, um von ihr geheilt zu werden.